Donnerstag, 29. November 2012

liebe, beziehung, freundschaft

nachdenkliches 

in einer beziehung kann man sich selber sowohl fremd
oder auch erst recht vertraut werden.

wer sich selber fremd ist, wird immer angst haben, den anderen zu verlieren.
den anschluss zu verlieren. sich lieber gar nicht erst binden?

erkenne dich selbst – im andern ...

du, mein bester spiegel.

manche sind nur zusammen, um nicht allein zu sein.
das wars aber dann auch.

ich misstraue denjenigen, die von einem treffen zum nächsten jetten/switchen.
lassen sie sich jemals auf einen menschen wirklich ein?
warum entziehst du dich mir?

bin ich dir überhaupt wichtig genug? 
warum lässt du mich stehen?
 – und bin ich mir selber wichtig genug, mich deswegen nicht in frage zu stellen?

manche paare driften umso mehr auseinander, je länger sie zusammen sind. 
schmelzende eisschollen, die es auseinander treibt.

halte ich es aus, dass mich jemand genau so mag, wie ich bin?

wie komme ich damit klar, gemocht, gar geliebt zu werden?
warum muss ich es mir verdienen, geliebt zu werden?
wie werde ich dieses vorstellung los?

wenn du dich weigerst zu wachsen, trennen sich unsere wege!

warum beginne ich jemanden zu verachten, ihm zu misstrauen,
der zu mir steht, auch wenn ich mich daneben benehme, gewollt oder ungewollt, jemandem der viele meiner abgründe kennt? verachte ich im grunde mich selbst?

wenn ich mich gehalten fühle, kann ich in jeden abgrund schauen und ihn überfliegen, wohlwissend, dass er da ist. der abgrund – aber auch der mensch, der zu mir steht. ich weiss nun, wo er ist, der abgrund und wie tief er ist. alleine traue ich mich nicht immer in dieses dunkel vor.

zusammen wächst man über sich hinaus.

ich lerne, mit vertrauten, selbst über die leere zu sprechen. und über ängste, trauer und die grosse wut die mich hin und wieder packt. ich falle dadurch nicht tiefer, sondern ich steige aus meinem abgrund empor, bis ich fühle, dass ich wieder boden unter den füssen habe. bin mensch unter den menschen, fühle mich nun warm statt taub.

Samstag, 24. November 2012

Sex und Alter

… ist ja immer noch ein Tabuthema. Vor einiger Zeit bin ich über das Buch "Nacktbadestrand" von Elfriede Vavrik gestolpert. Manche Szenen und Fantasien haben mich geschockt, andere sehr fasziniert. Da geht also eine 79-jährige nach 40 Jahre ohne Sex einfach los und entdeckt ihre Sexualität neu!

Ich finde das macht Mut.

Sex wird ja häufig mit Attraktivität und Jugend verbunden. Also demnach muss irgendwann damit Schluss sein – sobald altersmässig eine Schallgrenze überschritten wird? Und ab da gibts dann nur noch Kuschelsex oder käufliche Liebe?

Dieses Buch alle belehrt eines Besseren … wer sich traut, hier ein Talkshow-Video der Dame.

- - -

Und wer dann noch mehr darüber wissen will, lese hier über andere reife Damen dies nicht lassen können. Vielleicht kommt dieser Film auch mal wieder im TV.

Freitag, 23. November 2012

Wider den tierischen Ernst

Wer sagt denn, dass vernünftig sein
in jedem Fall
und immer
gesundheitsfördernd sei?

Hund oder doch Wolf?

Krank daheim. Batterien leer da Seele nervös.
Domestikation erfolglos.

Mein Traum, ich grüble immer noch darüber nach. Ich bin tatsächlich eine Wölfin, die sich als Hund ausgibt, immer darum bemüht, nicht enttarnt zu werden. Kann sogar Männchen machen.

Das muss ja scheitern! Doch das ist kein Grund, es nicht doch immer und immer wieder zu probieren.

Wie lange schon und wie lange noch?!
Das frag ich mich selbst.


- - - Nachtrag 29/11/2012
 Bin versöhnlicher gestimmt, auch was diesen Traum anbelangt … Ich muss das alles auch nicht in dieser Absolutheit beantworten. Warum dacht ich das nur? Wer ich nun bin. Und wo ich nun stehe. Das ist doch veränderbar und sowieso immer veränderlich, auch wechselhaft, zum Glück. Eine Seite wählen zu müssen ist ein Trugschluss. In meinen Seelenlandschaften gibt es angepasste und wilde Gebiete. So bin ich wohl Hund, Wolf und Jägerin zugleich.


Donnerstag, 22. November 2012

Erkannt

Das Leben ist eine Risikosportart.

Bad Girls

Die wahren Bad Girls sind, entgegen landläufiger Meinung, keine Verführerinnen.
Sondern sie sind Frauen, die für die Pflege ihres Selbstwerts erst gar keinen Mann nötig haben.

Samstag, 17. November 2012

Traumsymbol Wolf und Hund

Mein Traum: Zwei grosse Hirtenhunde haben auf den Feldern zwei Wölfe gepackt und sie zu einem Bergbauernhof verschleppt. Dort haben sie die Wölfe festgehalten und gewartet, bis die Herren (in Jägerkluft) kamen. Einer der Hunde versuchte, sich mit einem Wolf zu paaren. Wobei ich nicht weiss, ob das für den Wolf wirklich freiwillig war.

- - -

Weiteres Geschehen weiss ich nicht,
da der Traum woanders weiterging.

Eine Deutung brauche ich nicht. Der Fall ist eindeutig.
In meinem Leben dominiert des Zivilisierte über das Wilde.
Bin frei geboren und dann in Gefangenschaft geraten
– oder bin ich gar ein Hund? 

- - -


Bin etwas schockiert.

Das muss ich erstmal sacken lassen …

Tierwunsch

Mein Haustierwunsch verschwindet nicht, doch ich ingoriere ihn grosszügig. Ein Tier kommt momentan nicht ins Haus. Basta. Vorallem da ich am Wochendende auch nicht immer daheim bin. Die Wunschvorstellungen gingen die letzten Jahre über Garnelen zu Vögeln zu Rennmäusen zu Hunden zu Urzeitkrebsen zu Katzen zu Meerschweinchen zu Ratten …
Darum lass ich es.

Weil es hauptsächlich darum geht, mich weniger einsam zu fühlen. Tiere machen, dass ich mich wieder richtig lebendig fühle, weil sie viel mehr vom Leben und von wahrer Präsenz verstehen als wir Menschen. Tiere können nicht (so gut) lügen. Diesen Job des Unterhalters und Trösters möchte ich gerade keinem Tier zumuten. Dadurch wird es in eine Rolle gedrängt bei der man die Natur und die wahren Bedürfnisse eines Tieres ignoriert. 

Irgendwie muss ich mich selber wieder lebendig kriegen.

Ich hab schon zuviel Drama mit Tieren erlebt. Die Meerschweinchen mit den fehlgestellten Backenzähnen, die man dann einschläfern musste, die Pärchen von Wellensittiche von denen immer einer starb und einer überblieb und dann wieder einen Partner brauchte, der Hund, der nie richtig erzogen wurde. Der Hund ist nun seit bald zwei Jahren tot. Ich bin ihm dankbar, ich glaube er war mein Lebensretter in manchen dunklen Momenten. Und er hatte einen goldenen Humor. Ich hab ihm vesprochen, dass ich es mit der Erziehung und artgerechten Haltung beim nächsten Hund besser machen werde. Bevor ich das nicht halten kann, lass ich es. Und dieses Versprechen will ich halten!

Es wäre schön, ein Haustier zu haben. Doch manchmal bin ich nach der Arbeit selbst zum Pflanzengiessen zu müde. Beinahe wäre mir mein grossgezogener und umsorgter Weihnachtsstern (bekam ihn als Minitopfpflanze) eingegangen.

Ein kleines Drama in meiner kleinen Welt …





To do: Lebendig sein …

Donnerstag, 15. November 2012

DRUCKbranche

Arbeitsleben ist Kasperletheater für Erwachsene! Ich arbeite und schaue Menschen bei ihren Spielchen zu. Teils mir selber. Finde es stressig, zermürbend. Doch in welcher Branche ist es anders? Sind wir nicht alle zu Dienstleistern mutiert, die, mit einem gefrorenen Lächeln, alles möglich machen? Auch das Unmöglichste? Auch den grössten Scheiss produzieren, auch den plötzlichen hochdringlichen Auftrag noch in Topqualität erledigen, natürlich für lau?

Für manche Kunden ist es normal, einen Auftrag geraume Zeit auf dem Schreibtisch ruhen zu lassen um diesen dann, dringlich und drängend, als Mail mit "hoher Priorität" zu verschicken. In der Erwartung, dass nun alles zackzack geht.

Andere wiederum ändern x-mal ihre Inhalte – nachdem das Layout schon steht. Und wollen dann, ungelogen, 5x ein neues Gut-zum-Druck. Nach jeder Änderung. Dann heisst es, das sei nun die allerletzte Änderung gewesen, man gehen morgen nun in Druck. Am nächsten Tag: 5 min nach Feierabend; warum hab ich nochmals nach meinen Mails geschaut??! Da sind noch ein paar Änderungswünsche.

Und immer drängt alles ... und soll doch tadellos sein und nix kosten.

. . . AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH …


Kasperletheater kann auch ja manchmal auch ganz lustig sein.. Ich habe keine Lust mehr, das lustig zu finden. Meine Nerven liegen öfters blank, gestern kam ich heulend heim und heute mach ich einen Tag blau – einfach um mich mal wieder zu sortieren.

Ich weiss, ich habe NICHT die falsche Branche erwischt, 
sondern schlicht den falschen Planeten …

Montag, 12. November 2012

Das Peter-Prinzip



Das Arbeitsleben wie es ist ...
Einst habe ich das Video bei Frau Croco (auf ihrem vorherigen Blog) gefunden
… und ich muss sagen, das Video ist mir immer wieder ein Trost  :)))

Sonntag, 11. November 2012

Weder hier noch dort, irgendwo dawischen

Es ist so: Die Vergangenheit spielt in alles hinein.
Man entkommt ihr nicht.
Man kann sich ihr nur stellen oder alles zu verdrängen versuchen,
zumindest solange, bis man wieder volle Kanne darüber stolpert.

Kindheit: Spannungen daheim, Mobbing in der Schule. Jugend: Mobbing in der Schule, wenig Sicherheit, wenig Orientierung im äusseren Leben. Später vor allem Angst, Angst, Angst, grosse allgemeine Verunsicherung. Wer bin ich? Und warum bin ich so? Irgendwann habe ich angefangen, genau dieser Angst ins Gesicht zu sehen, erfolgreich.

Immer soweit, wie es ging. Und nun?
Die seltsamen körperlichen Phänomene, die Erschöpfung und gesundheitlichen Aussetzer der letzten Monate lassen sich samt und sonders auf seelischen Stress zurückführen. Das wurde nach all den ärztlichen Checks klar, die ich gemacht habe. überall hiess es, es sei das vegetative Nervensystem. Seit Jahren gebe ich Gas, um im (Arbeits)Leben Fuss zu fassen. Nun scheint es mir langsam, als wäre der Preis dafür doch zu hoch, oder brauche ich einfach einen Strategiewechsel?

Ich hatte mich mein bisheriges Leben lang immer entweder im stillen Kämmerlein, auf der Flucht oder auf der Flucht nach vorne ... befunden. Auch jetzt, wo ich seit einem halben Jahr einen festen Arbeitsplatz habe, lässt der innere Stress nicht nach. Es gibt Spannungen unter manchen Mitarbeitern (bin nur am Rand betroffen) und es gibt mehr Arbeit, als gut für mich ist, obwohl ich nicht Vollzeit arbeite sondern Teilzeit. In der Zeit, in der ich arbeite, gebe ich jedoch alles. Ich stehe ständig unter Strom. Und das alles staut sich dann ziemlich weit innen.Wo ich keinen direkten Zugriff mehr darauf habe. Es gibt für mich momentan nur den medikamentösen Schalter um mal runterzukommen ...

Ich habe keine Angst mehr um mich, denn ich weiss, dass ich durchkomme. Ich weiss nur noch nicht wie!

Werd mich die nächste Zeit mal mit dem Thema PTBS (Posttraumatsiche Belastungsstörung) befassen und damit, wie ich mein vegetarisches Nervensystem ... einmitten kann.

LG und bis bald


Sonntag, 4. November 2012

Garnele auf Landgang

Vor kurzem, nachdem es die ganze Nacht geschneit hatte, meinte mein Freund morgens zu mir, wir lagen beide noch im Bett: Wir haben Besuch! Was mich gleich etwas schauderte, da ich mir nicht vorstellen konnte, was/wer es sein könnte. Morgens, im Schlafzimmer!

Er zeigte an die Wand über meinem Kopf. Ich schaute, noch im Halbschlaf, hoch. Da war ein ziemlich grosses Insekt das da ganz ruhig an der Wand klebte! Mir gruselte es ein bisschen. Ich mag Insekten sehr, aber Insekten in der Wohnung – das ist ein anderes Thema (abgesehen, wirklich, von Spinnen!).

Es hatte unglaublich viele und vorallem: unglaublich lange Beine …





Ich betrachtete dieses exotische Wesen, und mir wurde klar, dass ich sowas noch rein gar nie in meinem Leben gesehen habe! Es sah aus wie eine Garnele, gekreuzt mit einer Kellerassel oder einem Tausenfüsser. Ich zählte etwa 14 Beine auf jeder Seite, dazu lange Tastorgane, wenn ich richtig schaute, war da ein Paar davon vorne, eines hinten. So in etwas. Also weder 8 beine noch 6 Beine – sondern etwas gaaanz anderes!

Das erstaunte mich etwas, denn ich kenne recht viele einheimische Tiere. Dieses war mir völllig unbekannt. Erstmal transferierte ich es hinaus in den Schnee, was das arme Tier gar nicht mochte, wie ich gleich feststellte, es zuckte, sobald es mit Kälte und Nässe in Berührung kam, zusammen und blieb starr liegen. Es machte keine Anstalten, sich unter den Schnee zu verkriechen. Das tat mir dann doch leid, umbringen wollte ich es nicht …

Also holte ich ein Marmeladenglas und legte ein bisschen Grün rein. Ich wusste nicht so recht wohin mit dem Exot! Scheinbar war es kein einheimisches Wesen, so empfindlich wie es auf den Schnee reagierte. Ich beobachtete es, wie es sich den Kopf putzte und dieses Gesichtchen wurde mir sympathisch. Es sah sehr putzig dabei aus. Nur, diese Beine, …

Ich forschte zuerst nach Bildern im Internet (Stichwort: Europäische Tausendfüsser) und fand ein Bild, das meinem Insekt aufs Haar glich. Mit dem Hinweis, dass es sich dabei um einen Spinnenläufer handelt, gelangte ich dann auf Wikipedia – also war es wirklich keine Garnele auf Landgang ;) sondern Scutigera coleoptrata, auch Spinnenassel genannt. Ein Wesen aus der Überklasse der Tausendfüsser und der Klasse der Hundertfüsser. Vermutlich stammt es ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Danke, Wikipedia!

Der morgendliche Gast an der Zimmerwand, fand dann eine Bleibe in einem milden Hauswinkel, draussen unter einem Kirschlorbeerstrauch. Ich vermute, dass er in meiner Wohnung sonst vetrocknet wäre, da die Luftfeuchtigkeit hier drin meist zu niedrig ist.

… Ich hoffe es geht ihm gut! Es ist ja wieder wärmer geworden. Ich mag solche Momente, diese staunenswerten Begegnungen, auch wenn ich mich anfangs manchmal etwas überwinden muss. Eben apropos Insekten in der Wohnung … Habe wieder etwas gelernt, jemanden kennengelernt und wieder einmal gestaunt über die Vielfalt der Natur!

Sonntagmorgen




Der Werwolf eine Wohnung weiter unten raunt und heult wieder sein "Scheisse" in die Welt hinaus … Mein bester Freund und Weggefährte schlummert auf dem Sofa noch ein bisschen weiter. Die Sonne bescheint die wilde Gartenkiste auf meinem Fenstersims. Der Sellerie für die Selleriepiccata wartet blanchiert auf seine Weiterverarbeitung. Ich bewundere meine Shoppingschätze der letzten beiden Tage. Ach du sonntägliches, weibliches Idyll … >_<