Dienstag, 31. Mai 2011

Wetterbericht

Berndeutsch 1

Der Plagöri

.. ist ein Aufschneider, jemand der ganz gross angibt, also "plagiert" … Scheinbar kommt das Wort von "Plagiat", steht also auch fürs Nachmachen. Alternativ gibt es auch den "Blöffer" (aus dem Englischen von "to bluff"=täuschen). Die Begriffe sind eher am Aussterben, hab sie schon ewig nicht mehr gehört.

Nichtorte

Gleisdreicke, Spazierwege an Eisen- und Autobahn, stilles Industriegelände am Sonntag, Recyclingplätze, Deponien, Komposthalden, Bauschutthalden, Steinbrüche. Ich mag auch die Brachflächen von Baustellen, ich liebe überwachsene Erdhaufen und Miststöcke. Diese Orte habe ich schon immer gemocht. Sie dienen dem Transit.

Sedimente. Meinen bisher besten und abwechslungsreichtsten Job hatte ich an einem solchen Ort. Für einen guten Lohn arbeitete ich halbtags in der Werkhalle eines Recyclingunternehmens. Es galt, Haushaltsmüll zu sortieren. Von Hand. Nicht auf dem Fliessband, sondern auf einem Werktisch, dieser Müll wurde dann in verschiedene Fraktionen aufgeteilt und die Daten erfasst. Das Ganze war eine Studie. Für mich wars reine Archäologie, wieviele Schichten und Geschichten sich da zeigten! Das Persönlichste, was ein Mensch von sich gibt sind seine Hinterlassenschaften und sein Müll! Vor dem Aufschneiden eines Müllsacks weiss man nie, was einen erwartet … Diese Arbeit würde ich (für diesen Lohn) jederzeit wieder tun. Für eine Geschichtensammlerin wie mich ist so was eine reine Goldgrube …

Montag, 30. Mai 2011

Hymne

Hommage an D. H. Lawrence

. . .

Leidenschaft, Wärme und stilles Glühen …Lebenslust und Freisein von Zwängen …
Tiefe Menschlichkeit und ein grosses JA zu allem Lebendigen… Zärtlichkeit …

. . .

Manchmal lässt es sich nicht beschreiben, was mir ein Buch oder ein Film gibt.
Meine erste Bildhommage geht an D. H. Lawrence und seine "Lady Chatterley" …
(Absolut sehens- und erlebenswert finde ich die Verfilmung von 2006 mit Marina Hands).

Dienstag, 24. Mai 2011

nachtnest

© planet112.blogspot.com

 ich baue mir
noch
schnell ein nest 

vor der gespinste 
nacht
schlummer ich
schon

in
goldener
höhe

Mittwoch, 18. Mai 2011

Wa(h)re Fotografie

Gerade wieder die Diskussion gehabt wegen den "unbearbeiteten" digitalen Fotos. Ein digitales Foto ist niemals "unbearbeitet". Denn schon in der Kamera werden Farben und andere Daten berechnet, wird geschärft und so weiter. Die meisten stellen ja sowieso auf Automatik. Die analoge Fotografie und der Purismus in allen Ehren, aber wir befinden uns schon lange im Digitalen Zeitalter! Die Purismus-Diskussion ärgert mich.

Es ist in etwa so, als müsse man wieder darüber diskutieren, dass der Mensch immer "nach der Natur" malen solle …

Für mich muss ein Bild für sich sprechen – und dann ist es mir auch egal was daran gemacht wurde, ob die Auflösung stimmt, ob es photogeshoppt ist oder was auch immer. Absichtliche Täuschungen (Bildmontagen etc.) in Web und Zeitschriften, die die Menschen politisch oder anderswie motivieren/manipulieren sollen, sind natürlich ein Extra-Thema.

Amok im Beautystudio

Davon träumte es mir letzte Nacht – und zwar mit mir als Hauptdarstellerin. Betrat ich doch tatsählich des Nachts eines dieser modernen sterilen Waxing-Bleeching-Nail-Irgendwas-Studios (!). Von A bis Z betüdelt, angemalt und beraten – wurde ich zunehmend kirre! Am Ende drehte ich komplett durch und randalierte was das Zeug hielt!

Dabei war ich gestern doch nur bei der Friseurin – und die wollte mir dann eines ihrer teuren Supershampoos andrehen ...

Ich grinse mir immer noch eins.

Dienstag, 17. Mai 2011

Mikro.Makro:Kosmos

© planet112.blogspot.com

Die Welt der Zellen und Mikroorganismen zieht mich immer mehr in ihren Bann.
Ein paar Ulmensamen einscannen, ein Foto von einem ausgetrockneten Acker als Negativ verwenden – und schon entsteht eine ganz eigene neue Welt …
Wenn ich schon kein Rasterelektronenmikroskop habe >_< !

Montag, 16. Mai 2011

Im Kreis

Das Labyrinth lässt sich auf der Insel Werd bei Eschenz (CH) erfahren!


Und plötzlich war da nur noch Stille…. 


Vorher hatte ich mich inmitten einer Menschenmenge auf einem Spazierweg am See befunden. Aus dem allgemeinen Trubel war ich entkommen, ich hatte mich in einen kleinen Park hinein gewagt, dessen eisernes Tor leicht offen stand.  Der Lärm des Menschentrubels verlor sich in der meterhohen Lebensbaumhecke.

Nun stand ich auf einem kleinen Kiesweg und schaute mich um. Das Ganze sah recht privat aus, doch die Ruhe war so wohltuend, dass ich einfach stehenblieb und erst einmal tief durchatmete. Es war eine gepflegte Wildnis aus hohen Parkbäumen, Rasen und Wiesenflächen mit einigen Obstbäumen. Alles stand in jetzt voller Blüte. In der grünschattigen Tiefe entdeckte ich eine spiralige Figur im Rasen, es schien eine Art Weg zu sein. Neugierig ging ich näher.

Es war ein grosses Labyrinth, die Pfade waren aus hellem Kalksplitt in den Rasen gezogen. Es sah übersichtlich und leicht aus. Da waren keine hohen Hecken oder Maisstauden, da waren nur schmale Wege in niedrig gemähtem Rasen!

Ich begann, die erste Runde zu ziehen und lief das erste Viertel des Kreises ab. Bald würde ich in der Mitte sein! So dachte ich mir. Doch unversehens zog der Weg nun eine enge Kurve und führte mich in die Richtung zurück, aus der ich eben gekommen war. Verblüfft und frustriert schaute ich mich um. Es war ganz anders als ich gedacht hatte! Da war kein schnelles Ankommen drin. Jede einzelne der Kiesschlaufen musste ich entlanggehen, wenn ich die Mitte des kreisförmigen Labyrinthes erreichen wollte. Es gab zwar keine Sackgassen jedoch auch keinerlei Abkürzungen!

Das war mühsam, am liebsten wäre ich davongelaufen! Meine Lust auf Meditation war schon verflogen. Ich musste schmunzeln, war es nicht auch im Leben so? Dass ich immer möglichst schnell ankommen wollte, statt dass ich mir Zeit nahm und ich dann unversehens länger brauchte? Der Weg führt mich in die Nähe der Mitte, dann wieder nach aussen. Das Leben kannte keine Abkürzungen und dennoch gab es keinen gradlinigen Pfad. Diese geheimnisvollen Gedanken und Empfindungen beschäftigten mich auf dem weiteren Weg. Wer hatte wohl diese Figur ersonnen? Ich staunte, wie dieser äussere Weg mir zu einem inneren Weg wurde. Den Weg überschaut man im Leben nicht während dem Gehen, er führt in Windungen und Wendungen, vor und zurück, in Spiralen um eine Mitte …

Unzählige Meter später stand ich in der Mitte des Labyrinthes!

Nun würde ich schnell wieder draussen sein, dachte ich, denn der Ausgang lag mir ja vor Augen. Ich machte also kehrt und stand wieder verwirrt da! Es gab gar keinen Ausgang!  Der Weg den ich hinein genommen hatte, war auch der Weg, der mich wieder hinausführen würde …



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Diese Kurzgeschichte schrieb ich für die Aktion "Die Flotte Feder" von Follygirl … Zu einem vorgegeben Anfangssatz können alle die Lust haben, eine eigene Geschichte schreiben. An jedem 15. eines Monats wird sie online gestellt und es gibt Kurzgeschichten-Frischfutter. Hier gehts lang zur Aktion und den weiteren Beiträgen:  Petras Reserve Blog

Mittwoch, 11. Mai 2011

Alles Dreck!?

Mikro Welt !

Unvergesslich ist mir, wie ich bei einem Gartenjob vom Chefgärtner belehrt wurde: Ich redete von "Dreck", weil ein Weg sehr schlammig war. Da sagte er: "Das ist kein Dreck, das ist Erde."

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Was ist Dreck? Wirklicher Dreck ist das, was wir aus der Natur entnehmen, raffinieren und kombinieren und dann wieder verbrennen oder sonstwie "entsorgen" oder den Abfluss runterspülen. Dreck ist das, was der Mensch produziert, Substanzen die die Umwelt gefährden.

Der moderne Mensch fühlt sich dreckig, wenn er nicht mindestens zwei Mal täglich duscht. Nicht ohne mein Deo! Die Mutti spritzt dem 7-jährigen Mädchen Botox gegen Mimikfalten ins Gesicht, damit sein Frischhaltedatum nicht so schnell abläuft.. Und Frauen sind ab 13 Jahren bis zu ihrem Tod non stop auf Hormonen. Erst die Pille dann der Hormonersatz.  …

Die Toilette ist (in der Werbung) sozusagen der Hochaltar der bösen Keime (wobei Küche und Kühlschrank viel keimfreundlicher sind als das Klo, aber egal..). Die Keime werden also mit allerhand scharfem Zeugs (WC-Steine und Co) sozusagen exorziert. Diese aggressiven Mittel gelangen dann ins Abwasser (wo sie zusammen mit Hormonen und Antibiotika die eine oder andere Party feiern). Diese lustige Partygesellschaft reist dann weiter in Richtung Weltmeere wo sie ganz viele andere Kumpels treffen.

These: In Zukunft werden mehr Menschen an der Sauberkeit sterben, als an (organischem) "Dreck".

Die Natur wird unterdessen immer mehr zu einem verkitschten Disneyland verklärt. Bakterien, Viren, Pilze und andere Wesen aus einer anderen Dimension haben zu diesem Paradies leider keinen Zutritt. Insekten haben Hausverbot, Gewürm sowieso. Ein allgemeines Viren- und Bakterienbashing ist im Gange! Ausser sie erweisen sich als "nützlich", dies im menschlich-kurzsichtigen Sinn.

Inzwischen leben wir alle mehr oder weniger eng mit diesen Stoffen, man kann ihnen nicht mehr aus dem Weg gehen. Selbst an den abgelegensten Orten der Welt lassen sich diese Zivilisationsspuren nachweisen. Es gibt nur eines: damit leben! Ist unser Organismus fit genug, sich an den hausgemachten Dreck anzupassen? Es bleibt spannend … Bleiben Sie dran!!

Ich glaube diesen Wettbewerb werden die Mikroorganismen gewinnen … Sie sind einfach schlauer und anpassungsfähiger! Und weniger eitel ..

Dienstag, 10. Mai 2011

Forschungsreise



Spielen, Eintauchen, Forschen, Schauen, Sich nähern, Staunen, Wundern …

Aufregend zufrieden



Ich bin zufrieden. Auf eine aufregende Art, nicht auf die satte. Ich will mehr! Mehr Leben ... Und das Leben wächst mir zu! Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Mein Leben gefällt mir immer besser, denn es gelingt mir leichter, in einem Gleichgewicht der Kräfte zu bleiben. Die Zukunft wird gross, je geduldiger und zuversichtlicher ich werde, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Das finde ich aufregend.

Ich habe mich immer gegen die Ansicht gewehrt, dass es nur die richtige "Einstellung" durch Medikamente braucht, damit es einem besser geht. Jetzt erlebe ich es selbst, bei mir sind es homöopathische Mittel (Hochpotenzen und Urtinkturen) und ein niedrig dosiertes Antidepressivum (Zoloft). Es verblüfft mich. Seit ich meine Schwarzweiss-Sicht verloren habe, geht es mir besser: Es ist erstaunlicherweise *ironie* nicht zwingend, für medizinische Hilfe seine Seele zu verkaufen! Ich muss mich nicht für die "richtige" Medizin oder Weltsicht entscheiden. Ich entscheide mich für meine eigene Wahrheit.

Freitag, 6. Mai 2011

Es schneit...

Erst schaute ich blöd.
Es sind die Pappelsamen!

Wow-eine-nackte-Frau …

Etwas wirklich ganz Neues und Ausgefallenes.
Elisabetta Canalis: Öffentliches Ausziehen für die Tierrechte.
Fleisch statt Pelz.
Aha. Toll …

Montag, 2. Mai 2011

Ich will Zauber!

© planet112.blogspot.com


Die Welt. Nüchtern betrachtet bekommt sie mir nicht. Anstelle von Alkohol ziehe ich jedoch das Träumen und Visionieren vor …

Lebensstrandgut

Beim Kelleraufräumen lässt sichs gut übers eigene Leben sinnieren. Was kommt weg? Was bleibt mir? Zwischen altem Schrott, wertvollen Schätzen und anderem Lebensstrandgut sortiere ich mich selbst… Schlussendlich habe ich mich wiedergefunden.